Freitag, 31. Oktober 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Sartorius: Bringt der neue Chef auch die Aktie wieder in die Erfolgsspur?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 19/2025 vom 28.10.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Jenoptik, Sartorius, Steico

Börsenweisheit des Tages | 31.10.2025

"Die jahreszeitlichen Mythen sind Jahrzehnte alt, allseits bekannt - und falsch."
(Ken Fisher)

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Kissigs Börsengeschichte(n): Am 30.10.1988 erreichte die "Merger Mania" an der Wall Street einen neuen Höhepunkt, als Philip Morris gierig nach Kraft Foods schnappte

Der 30. Oktober 1988 war ein ganz normaler Börsentag inmitten des Börsenwahnsinns, in den sich die Wall Street im Zuge des Fusions- und Übernahmebooms hineinsteigerte. Finanzgeschichte schrieb der Tag dennoch.

Es war das Zeitalter der Leveraged Buyouts (LBOs), als mit enormem Fremdkapital ausgestattete Hasardeure auf Firmenjagd gingen. Vor diesen "Predators" war niemand mehr sicher, weder Mittelständler noch Weltkonzern. Es war einfach zu viel Geld zu machen beim Übernehmen von Firmen und ihrem anschließenden Filettieren - denn Geld war keine Mangelware. Es wurde von Michael Milken und seinem Junk Bond-Imperium bereitgestellt, mit der die zweitklassige Investmentbank Drexel Burnham Lambert an die Spitze katapultiert hatte - und zwar in jeder nötigen Höhe. Man musste nur bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen...

Börsenweisheit des Tages | 30.10.2025

"Das Ziel des Investierens ist, Situationen zu finden, wo es sicher ist, nicht zu diversifizieren."
(Charlie Munger)

Mittwoch, 29. Oktober 2025

PayPal und SoFi im Earnings Quickcheck Q3/25: A Fairy Tale of Cashcows and Rising Stars

PayPal und SoFi Technologies sind zwei meiner FinTech-Spekulationen und die Vorzeichen bei den beiden Unternehmen könnten nicht unterschiedlicher sein.

PayPal war der Pionier bei Internetzahlungen und ist insbesondere während der Corona-Pandemie zu einem wahren Giganten herangewachsen, während SoFi ein (noch) kleiner, aber rasant wachsender Herausforderer etablierter Banken ist, der sich mit innovativen neuen Produkten immer neue Kundengruppen erschließt - und Cross-Selling-Potenziale.
Nun haben nach meiner dritten FinTech-Spekulation LendingClub auch diese beiden Unternehmen ihre Quartalszahlen präsentiert - und die sind schon einen Blick wert. Und ein Investment!?

Kissigs Portfoliocheck: Vertiv beschert Joel Greenblatt einfach coole Gewinne

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 320. Portfoliocheck blicke ich wieder Joel Greenblatt über die Schulter. Er bevorzugt günstige und gute Unternehmen, die im Idealfall einen Katalysator aufweisen, damit absehbare Erfolge möglichst zeitnah eintreten. Auch deshalb setzt er gerne auf Sondersituationen, wie zum Beispiel Spin-offs. Greenblatt ist einer der erfolgreichsten Value Investoren und einem breiten Publikum durch seine Bestseller-Bücher bekannt, vor allem durch seine "Börsenzauberformel". Mit dieser setzt Greenblatt auf ein regelbasiertes System, das nur wenige Bilanz- und Wirtschaftskenntnisse voraussetzt und somit für den Privatanleger einfach anzuwenden ist. Es basiert auf lediglich zwei Kennzahlen und zwar der Kapitalrendite (ROIC, Return on Invested Capital) und der Gewinnrendite. Und Greenblatts Zauberformel funktioniert! Zwischen 1985 und 2006 erzielte er eine durchschnittliche Rendite von 40 %.

Zum Ende des 2. Quartals 2025 hatte Joel Greenblatts Portfolio von Gotham Capital einen Wert von 16,7 Mrd. Dollar nach 12,0 Mrd. im Vorquartal. Er hielt 1.655 Werte, darunter 224 Neuaufnahmen, und seine Turnover-Rate ist mit 26 % weiterhin überdurchschnittlich hoch.

Der erneute starke Zuwachs im Anlagevolumen dürfte auch wieder auf einen signifikanten Zufluss neuer Investorengelder zurückzuführen sein. Zu dieser Überlegung passt auch, dass Greenblatt den von ihm ohnehin hoch gewichteten S&P 500 ETF um weitere 32 % aufgestockt hat nach bereits 32 % und 29 % in den beiden Vorquartalen. Zudem hat er auch den Vanguard S&P 500 ETF um fast 90 % aufgestockt, womit er seine sehr positive Einschätzung des US-Aktienmarkts erneut unterstrichen hat. Greenblatt griff aber auch bei Einzelwerten beherzt zu. So stockte er beim Erdgasförderunternehmen EQT um satte 3.500 % auf und bei Amkor Technology stockte Greenblatt seine Position um 850 % auf. Amkor ist auf die Auslagerung von Packaging- und Testdienstleistungen für integrierte Schaltkreise spezialisiert und ein strategischer Fertigungspartner für Halbleiterunternehmen, Gießereien und Erstausrüster in der Elektronikindustrie.

In Greenblatts breit gestreutem Portfolio führen weiterhin Technologiewerte mit 18 % vor Industriewerten, die es auf eine Gewichtung von 11,3 % bringen, und zyklischen Konsumwerten mit 10 %. Der Gesundheitssektor folgt mit 8 %, dahinter liegen die Finanzwerte mit 5,5 % vor Kommunikationsdiensten und defensiven Konsumwerten mit jeweils rund 4 % Gewichtung.

Die fünf größten Positionen in Greenblatts Portfolio haben sich erneut nicht verändert und bringen es zusammen auf annähernd ein Viertel seines Anlagevolumens. Neben seinen drei bevorzugten ETFs finden sich hier auch die beliebten Technologierschwergewichte Nvidia und Apple wieder, doch der SPDR S&P 500 ETF stellt mit mehr als 16 % Anteil die mit großem Abstand gewichtigste Beteiligung dar. Auf Rang sechs folgt unverändert Amazon, doch dahinter haben Snowflake und Microsoft die Plätze getauscht.

Vertiv Holdings Systems findet sich weder unter Greenblatts größten Positionen noch unter seinen gewichtigsten Transaktionen. Dabei ist das Unternehmen mehr als einen Blick wert, denn auch Vertiv treibt den KI-Boom an und wird von ihm angetrieben. Denn das US-Unternehmen mit Sitz in Westerville, Ohio, bietet weltweit Lösungen für kritische digitale Infrastrukturen an und verbindet dabei Hardware-, Service- und Software-Kompetenzen in einem Geschäftsmodell, das auf die Stabilität und Effizienz von Hochleistungsrechenzentren ausgelegt ist. Vertivs Produkte und Dienstleistungen sind essenziell für den Betrieb moderner Rechenzentren, Telekommunikationsnetze, Industrieanlagen und Energieinfrastrukturen und befindet sich daher mitten drin im boomenden KI-Rechenzentrumswettrennen...


Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, Apple, Broadcom, Microsoft, Vertiv auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 29.10.2025

"Stop-Losses garantieren keinen Schutz gegen Verluste. Sie erhöhen sogar die Chancen, Kursgewinne zu verpassen, und sie steigern definitiv die Transaktionskosten."
(Ken Fisher)

Dienstag, 28. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 28.10.2025

"Der absolut größte Vorzug, den ein Investor haben kann, ist eine langfristige Orientierung."
(Seth Klarman)

Montag, 27. Oktober 2025

Charlie Munger rät zu Buy & Hold: "Du machst kein Geld, wenn du Aktien kaufst. Du machst kein Geld, wenn du Aktien verkaufst. Du verdienst Geld, wenn du abwartest."

Charles Thomas Munger ist der kongeniale Geschäftspartner von Warren Buffett und beide setzen bei ihren Investments seit jeher auf Buy & Hold. Diese Anlagestrategie zielt darauf ab, Wertpapiere langfristig zu halten, womit das Risiko durch die Schwankungen an den Märkten gesenkt und die Erfolgsaussichten auf außerordentliche Renditen steigen.

Historische Daten belegen für für den S&P 500 zwischen 1926 und 2010 eine durchschnittliche jährliche Aktienrendite von 9,7 Prozent, während Staatsanleihen nur 5,6 Prozent p.a. brachten. Dabei unterliegen die Kurse in einzelnen Jahren durchaus heftigen Schwankungen, die auch schon mal 50 Prozent und mehr ausmachen können. Auch in diesen Phasen kann und sollte man nicht panisch verkaufen und versuchen, den Markt zu timen. Mit Geduld und Ruhe hat man in den letzten 100 Jahren jedenfalls nichts falsch gemacht am Aktienmarkt. Denn die durchschnittliche Überrendite von 4 Prozent pro Jahr erzielte man durch Nichtstun...

Börsenweisheit des Tages | 27.10.2025

"Wir wollen uns nicht mit Managern zusammentun, die keine bewundernswerten Fähigkeiten haben – egal wie attraktiv die Aussichten ihres Unternehmens sind. Uns ist es noch nie gelungen, mit einer schlechten Person gute Geschäfte zu machen."
(Warren Buffett)

Sonntag, 26. Oktober 2025

Kissigs Kloogschieterei: Der Oktobercrash ist längst Geschichte!

Am 19. Oktober 1987 beendete der "Schwarze Montag" mit einem Absturz des Dow Jones um 21 % die Ära der feindlichen Übernahmen und vernichtete ganze Existenzen. Und während sich dieses Datum sich gerade zum 38sten Mal jährte, fand der aktuelle Börsenhöhenflug jäh sein Ende. Die großen US-Banken eröffneten die neue Earnings Season und präsentierten Rekordgewinne, doch JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte von "Kakerlaken" in den Bankbilanzen, nachdem Abschreibungen auf Kreditausfälle zunahmen. Und bekanntlich sind Kakerlaken keine Einzelgänger, so dass die Börsen in Angst vor einer weiteren Finanzkrise die stärksten Einbrüche seit Trumps Zollkriegseröffnungszug im April erlebten.
Bankaktien stürzten ab und mit ihnen der gesamte Finanzsektor. Déjà-vu. Ähnlich lief es auch im Frühjahr 2023, als mehrere US-Regionalbanken in die Pleite rutschten - die "kleine Finanzkrise" war geboren und bereitete Angst und Schrecken. Und auch aktuell sind es Regionalbanken, die unter steigenden Kreditausfällen leiden. Doch ein systemisches Risiko baut sich hier nicht auf, da die Großbanken solide dastehen und auch der Private Credit-Sektor wenig Anzeichen von Schwäche zeigt.
Aber wie heißt es so treffend? Achte nicht so sehr darauf, was die Leute sagen, sondern auf das, was sie tun

Börsenweisheit des Tages | 26.10.2025

"Rendite muss immer im Verhältnis betrachtet werden zur Höhe des dafür einzugehenden Risikos."
(Howard Marks)

Samstag, 25. Oktober 2025

Wochenrückblick 43/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren LendingClub, Comfort Systems, Almonty, AeroVironment, Vertiv. Denn KI, FinTech, Defence rock(t)en...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 25.10.2025

"Es wäre wunderbar, könnten wir Kurseinbrüche mit zeitweiligem Aussteigen vermeiden. Aber niemand ist bisher in der Lage, sie vorherzusagen."
(Peter Lynch)

Freitag, 24. Oktober 2025

Earnings Quickcheck Q3/25: Meine drei "KI-Schaufelverkäufer" Amphenol, Comfort Systems und Vertiv powern ihre Ergebnisse auf ein neues Level - und auch mein Depot

"Schaufelverkäufer" sind die indirekten, aber sicheren Profiteure eines Megatrends. Diese Analogie geht auf den Goldrausch zurück, wo viele Goldsucher scheiterten, aber die Verkäufer von Schaufeln und sonstigem Zubehör sich eine goldene Nase verdienten und zwar unabhängig vom Erfolg ihrer goldschürfenden Kunden.

Im KI-Zeitalter nehmen "KI-Schaufelverkäufer" wie Amphenol, Comfort Systems und Vertiv Holdings durch immer größere Investitionen in immer gewaltigere KI-Rechenzentren eine Schlüsselrolle im Bereich der globalen digitalen Infrastruktur ein. Nun haben alle drei ihre Geschäftszahlen zum 3. Quartal vorgelegt und sämtliche Erwartungen einfach übertroffen...

Kissigs Börsengeschichte(n): Am 24.10.1929 killte der "Schwarze Donnerstag" die Goldenen Zwanziger und führte direkt in die Weltwirtschaftskrise

Der 24. Oktober 1929 ging als "Schwarzer Donnerstag" in die Finanzgeschichte ein. An ihm begann an der New Yorker Börse eine Panik, die in wenigen Tagen das Fundament des modernen Kapitalismus erschütterte.

Was als Korrektur an einem überhitzten Aktienmarkt begann, entwickelte sich zum größten Börsencrash der Geschichte – und leitete die Weltwirtschaftskrise ein, die Millionen Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit stürzte.

Börsenweisheit des Tages | 24.10.2025

"Auf kurz- bis mittelfristige Sicht ist es keinesfalls sicher, dass die guten Aktien steigen und die schlechten fallen. Es kann auch genau umgekehrt sein. Ein Unternehmen kann noch so gute Gewinne erzielen und Dividenden zahlen, es kann noch so gute Zukunftsaussichten haben, steigen wird es an der Börse erst, wenn die Nachfrage größer als das Angebot ist. Das ist das einzige Postulat der Börsenlogik. (…) Aus diesem Blickwinkel ist es vollkommen egal, ob die Gewinne der Unternehmen gut oder schlecht sind, ob Krieg oder Frieden herrscht, Rote oder Schwarze die Macht ergreifen. Natürlich haben auch diese Ereignisse einen Einfluss auf die Kurse. Doch ihr Einfluss ist nur mittelbar. Erst wenn die Geld- und Wertpapierbesitzer diesen Ereignissen Bedeutung beimessen und ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen daran orientieren, wirken sie sich auf die Kurse aus."
(André Kostolany)

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Earnings Quickcheck Q3/25: LendingClub nutzt endlich sein Tenbagger-Potenzial!

LendingClub ist ein digitaler Finanzmarktplatz mit Banklizenz, der private und institutionelle Anleger mit Kreditnehmern zusammenbringt, die Privatkredite suchen. Das Geschäft basiert auf einem Marktplatzmodell, bei dem LendingClub sowohl Kredite an Investoren verkauft als auch einige in seinem eigenen Kreditbuch und damit seiner Bilanz behält.

Ich begleite das FinTech schon länger als Turnaround-Spekulation und habe daher sowohl den (ersten) rasanten Anstieg bis Ende 2021 mitgemacht als auch den sich anschließenden brutalen Absturz während der Zinswende. Und die dritte Wiederauferstehung des Unternehmens. Wobei der Kurs zwar eine Reise von 5 Euro auf 40 und zurück hingelegt hat und LendingClub während dieser Phasen kräftig an Umsätzen einbüßte, aber eben auch stets profitabel blieb. Das war schon eine beeindruckende Leistung des Managementteams um Scott Sanborn. Und inzwischen steht LendingClub so stark da wie noch nie und die vielen wegweisenden Entscheidungen der letzten Jahre beginnen sich nun richtig auszuzahlen.

Die Börse hat auf die jüngsten Zahlen zum 3. Quartal mit einem kleinen Freudensprung reagiert, aber für die längst gerechtfertigte Neubewertung des Unternehmens brachte sie noch nicht den Mut auf. Doch das dürfte sich bald ändern, denn LendingClub beginnt, sein wahres und enormes Potenzial auszuschöpfen...

Börsenweisheit des Tages | 23.10.2025

"Die Vermeidung von Verlusten ist der sicherste Weg, profitable Ergebnisse zu gewährleisten."
(Seth Klarman)

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Moody's im Fokus: Warren Buffett liebt dieses Compounding-Powerhouse

In diesem Kurzportrait geht es um Moody's, ein weltweit führendes Unternehmen für Kreditratings, Risikoanalysen und Finanzinformationen. Moody's versorgt weltweit Investoren, Unternehmen, Regierungen und Finanzinstitutionen mit verlässlichen Analysen und Daten, die damit fundierte Entscheidungen über Kreditrisiken, Investitionen und strategische Maßnahmen treffen können.

Während die Börsen immer kritischer auf die Risiken schauen, legte das Unternehmen wieder saustarke Quartalszahlen vor...

Börsenweisheit des Tages | 22.10.2025

"Die bei den immobiliengläubigen Deutschen weit verbreitete Ansicht, Immobilien würden im Preis ständig steigen, ist Unsinn. Sie können ebenso fallen. Der Besitzer nimmt es nur nicht wahr wie bei seinen Aktien, da der Preis für seine Wohnung, sein Haus oder sein Bürogebäude nicht jeden Tag in der Zeitung steht oder über den Börsenticker läuft. Natürlich haben sich die Immobilienpreise langfristig nach oben entwickelt. Doch im Bundesdurchschnitt sind sie nicht schneller gestiegen als die Inflationsrate, so dass ihre Besitzer nur nominal, real jedoch keinen Gewinn gemacht haben."
(André Kostolany)

Dienstag, 21. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 21.10.2025

"Die größten Investitionsfehler sind nicht auf informative oder analytische Faktoren zurückzuführen, sondern auf psychologische."
(Howard Stanley Marks)

Montag, 20. Oktober 2025

Kissigs Portfoliocheck: Bill Ackman setzt fast nur noch auf Immobilien und Mobilität – aber nur auf den ersten Blick

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 319. Portfoliocheck schaue ich wieder Bill Ackman über die Schulter, einem aktivistischer Investor, der bevorzugt Stammaktien börsennotierter Unternehmen kauft und dann das Management öffentlichkeitswirksam zu Änderungen drängt, damit der Markt den wahren Wert der Unternehmen erkennen kann.

Ackmann galt viele Jahre lang als aufstrebender Superstar der Branche, doch dann verhob er sich gewaltig mit der kanadischen Valeant Pharmaceuticals, die er als "Berkshire Hathaway der Pharmabranche" titulierte. Doch das Unternehmen stolperte über Betrug, Abrechnungsfehler und schneeballsystemartige Geschäftspraktiken und Ackman versenkte Milliarden. Doch ihm gelang die Widerauferstehung und die Rückkehr in die Erfolgsspur. Und er erweiterte seinen Investorenwerkzeugkasten um neue Strategien: so kauft sich Ackman heute auch in großartige Unternehmen ein, die über solide Cashflows und einen enormen ökonomischen Burggraben verfügen, um an deren Wertschöpfung zu profitieren. Dabei ist sein Portfolio extrem fokussiert auf nur die aussichtsreichsten Qualitätsunternehmen, auf die er dann große Summen setzt. Und wenn er sich irrt, schmeißt er diese Aktien schnell und konsequent aus dem Depot.

Ende des 2. Quartals 2025 hat soch seine Turnoverrate vom dem sehr hohen Level des Vorquartals wieder auf vergleichsweise moderate 11 % reduziert, während der Wert seines Aktiendepots deutlich von 11,9 auf 13,7 Mrd. USD zulegte. Von seinem Langzeitinvestent und bevorzugten nordamerikanische Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Kansas City hat sich Ackman als "Zollkriegsverlierer" komplett getrennt, um während des Trump-Zollkrieg-Ausverkaufs Anfang April Geld für die "Jahrhundertchance" bei Amazon zu haben. Ackman gefällt, dass Amazon mit der E-Commerce-Plattform für den Einzelhandel und den Amazon Web Services (AWS) zwei starke Geschäftsbereiche hat. Weltmarktführer AWS deckt den Cloud-Bedarf anderer Unternehmen auf effizientere Weise ab, als Unternehmen dies allein tun könnten. Ähnliche Stärken sieht er bei Wettbewerber Alphabet, der seit einiger Zeit mit besonders starken Zuwachsraten bei seiner Google Cloud aufwarten kann und der weltweit drittgrößte Player ist.

Am Ende des Quartals hielt er elf bzw. dreizehn Positionen, darunter eine Neuerwerbung. Mit einem Anteil von 35,1 % dominieren weiterhin die zyklischen Konsumwerte vor Technologiewerten mit 20,6 % und der Finanzbranche mit 18,5 %. Dahinter folgen Kommunikationsdienste mit 15,1 %, Immobilienwerte mit 10 % und Industrieunternehmen mit nur noch knapp 1 % Gewichtung.

Ackmans größte Position mit rund 21 % Gewichtung ist die beim Ride-Sharing-Anbieter Uber, dahinter folgt unverändert der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp., der seinen Schwerpunkt auf Infrastruktur- und Immobilieninvestments legt. Auf dem dritten Rang liegt weiterhin der Franchisespezialist Restaurant Brands, der insbesondere für seine Marken Burger King und Tim Horton's bekannt ist, bevor Neueinsteiger Amazon sich auf den vierten Platz und damit knapp vor Howard Hughes Holdings etabliert hat - wo Bill Ackman sich nun seine eigene "moderne Berkshire" schafft...

Aber Ackmans 13F offenbart nur seine börsennotierten US-Beteiligungen. Gewichtige Investments hält er auch an Universal Music Group sowie den beiden gestrauchelten Hypothekenriesen Fannie Mae und Freddie Mac. Und (auch) hier geraten die Dinge mächtig in Bewegung...


Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, Brookfield, Howard Hughes, Uber auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 20.10.2025

"Der Mensch sollte sich nie schämen zuzugeben, dass er Unrecht hatte. Damit drückt er in anderen Worten nur aus, dass er heute klüger ist als gestern."
(Alexander Pope)

Sonntag, 19. Oktober 2025

Kissigs Börsengeschichte(n): Am 19.10.1987 brachte der "Schwarze Montag" die Börsen und Michael Milkens Junk Bond-Imperium zu Fall. Und beinahe auch KKR...

Der 19. Oktober 1987 ging als "Schwarzer Montag" in die Finanzgeschichte ein. An diesem einzelnen Handelstag verlor der Dow-Jones-Index 22,6 % seines Wertes und das stellt bis heute den größten prozentualen Tagesverlust in der Geschichte des US-amerikanischen Aktienmarktes dar. Und auch andere Börsen rund um den Globus riss es ähnlich schlimm mit in die Tiefe.

Was diesen dramatischen Tag so besonders macht, ist, dass es keinen einzelnen Auslöser gab. Der Börsencrash war vielmehr das Resultat einer Verkettung struktureller Überhitzungen, automatisierter Handelsmechanismen und riskanter Finanzinnovationen, die das System extrem anfällig machten. Der "Schwarze Montag" beendete die Ära der feindlichen Übernahmen und raffte Börsenhändler, Spekulanten und ganze Existenzen dahin...

Börsenweisheit des Tages | 19.10.2025

"Preise schwanken stärker als Werte. Genau darin liegen die Chancen."
(Joel Greenblatt)

Samstag, 18. Oktober 2025

Wochenrückblick 42/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Sea Limited, AeroVironment, Rheinmetall, Almonty, PayPal. Als Trump die Party crashte, wurd's teuer...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 18.10.2025

"Ich glaube, dass die Psychologie das mit Abstand wichtigste Element beim Investieren ist, gefolgt von der Risikokontrolle. Am wenigsten Gewicht hat letztlich die Frage, zu welchem Kurs man kauft oder verkauft."
(Tom Basso)

Freitag, 17. Oktober 2025

Kissigs Börsentheater: Sir John Templeton erinnert Anleger an den wichtigen Unterschied zwischen dem Preis und dem Wert einer Aktie

"Aktienpreise schwanken stärker als Aktienwerte" lehrt uns der legendäre Investor Sir John Templeton. Die Kursturbulenzen an den Börsen bringen teilweise massive Kursverluste mit sich. Wir erlebten vier Bärenmarkt innerhalb von fünf Jahren und 2022 war eines der schlechtesten Börsenjahre aller Zeiten, wobei alleine dessen Dezember als drittschlechtester Dezember für US-Aktien seit 1926 in die Geschichte einging. Doch seitdem meinte es die Börse gut mit uns Anlegern, vor allem Zinssenkungsfantasie und die KI-Euphorie trieben sie auf immer neue Rekordstände. Doch nun ist das große Zittern zurück...

Denn obwohl die US-Großbanken zum Start der neuen Earnings Season starke Quartalsergebnisse vorgelegt haben, geriet der Finanzsektor massiv ins Rutschen. Manche machen das an Aussagen von JPMorgans CEO Jamie Dimon fest, der vor "Kakerlaken" warnte und damit in Not geratende Kredite meinte. Und das nicht ohne Grund, denn vor einigen Wochen ging der Autoteilehersteller First Brands Konkurs und auch der Subprime-Autokreditgeber Tricolor Holdings meldete Insolvenz nach Chapter 7 an. Ausgeuferte Schuldenstände sowie betrügerische und undurchsichtige Aktivitäten, darunter "Doppelverpfändungen" und "außerbilanzielle Finanzierungen", wurden zum Genickbrecher. Und in Verweis auf Warren Buffett erinnern wir uns, dass es in der Küche niemals nur eine Kakerlake gibt.

Es kocht also momentan wieder die Sorge vor einer weiteren Finanzkrise hoch, was bereits im Frühjahr 2023 zu einigen Bankenpleiten geführt hatte. Und obwohl gerade auch Jamie Dimon immer wieder gerne von den angeblich erhöhten Risiken im Bereich von "Private Credit" warnt und dabei mit dem Finger auf die Finanzinvestoren zeigt, die es den Banken zunehmend schwer machen, sind es doch (fast) immer staatlich regulierte Banken, die in Schieflage geraten. Das ist zumindest... bemerkenswert. Doch obwohl die US-Börsenaufsicht SEC kürzlich feststellte, dass "Private Credit" kein systemisches Risiko darstelle und dass auch die Ratingagentur Moody's ins gleiche Horn stößt ("eine Kakerlake macht noch keinen Trend"), verhallen solche Aussagen momentan ungehört.

In solchen Börsenphasen, wo Angst oder Gier regieren, neigen die Börsenkurse zu extremen Schwankungen. Zu extrem. Denn der Wert der Aktien verändert sich weniger schnell und weniger stark, weil sich das Unternehmen nicht so schnell verändert. In der Panik wird "der Markt" abverkauft und hieraus ergeben sich Chancen, weil auch die Aktien vieler Qualitätsunternehmen in zu Ausverkaufspreisen verramscht werden. Chancen jedenfalls für diejenigen, die den Mut haben, jetzt zuzugreifen, jetzt zu investieren - oder sich nicht aus ihren Qualitätstiteln herausdrängen zu lassen. Und die genügend Geduld mitbringen, dass sich ihre Investments mit der Zeit auch ordentlich auszahlen können.

Bedenke: Zeit macht Geld, denn time in the market beats timing the market...

••• Überarbeite Fassung eines Artikels aus Dezember 2022

Börsenweisheit des Tages | 17.10.2025

"Begrenze deine Investments auf eine kleine Anzahl von guten Unternehmen, die zu Schnäppchenpreisen erhältlich sind."
(Joel Greenblatt)

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 16.10.2025

"Kein weiser Pilot, wie großartig und erfahren er auch ist, wird jemals seine Checkliste außer Acht lassen."
(Charlie Munger)

Mittwoch, 15. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 15.10.2025

"Ich liebe Weisheiten… aber am Ende muss Wissen in Handlung umgesetzt werden oder es ist nutzlos."
(Anthony Robbins)

Dienstag, 14. Oktober 2025

Peter Lynch warnt: Markttiming frisst unnötig Geld und Rendite. Einfach zu dumm...

Die Börsenkurse steigen immer. So sieht es aus, wenn man sich die Entwicklung von S&P 500 oder DAX über einen langen Zeitraum ansieht. Klar, zwischendrin gibt es immer mal Rücksetzer, aber auf lange Sicht fallen die kaum ins Gewicht. In der Rückschau, wohlgemerkt, denn die Kurseinbrüche waren zu ihrer Zeit bisweilen dramatisch: 1929 mit annähernd 90 % oder 1987 mit einem Verlust von mehr als 22 % an nur einem einzigen Tag, dem "schwarzen Montag" am 19. Oktober. Zudem gibt es regelmäßig heftige Korrekturen, wie beispielsweise 2011, als es fast 40 % abwärts ging. Jedenfalls vorübergehend, auch dank des billigen Geldes der Notenbanken. Anfang 2016 und Ende 2018 gab es ebenfalls heftige Einbrüche und 2021 folgte ein rund anderthalb Jahre anhaltender Bärenmarkt, bevor eine neue Hausse einsetzte, die (beinahe) Anfang April 2025 durch Don Trumps Zollkriegserklärungen gekillt wurde.

Das zugrundeliegende Muster ist klar: es geht längere Zeit eher gemächlich nach oben und dann tritt irgendwann ein emotional getriebenes, panikartiges Kursmassaker auf. Und auf ein solches warten Anleger derzeit wieder, denn seit dem letzten Tiefpunkt zogen die Aktienbörsen bereits stark an entlang der "Wall of Worries". Und dieser Aufschwung wird überwiegend von einigen wenigen BigTechs getragen und gehypten KI-Aktien, so die Kritik, die die Befürchtung auf eine weitere Börsenblase nährt.

Dabei ist zu bemerken, dass die Volatilität der Märkte grundsätzlich zugenommen hat, also dass die Kursausschläge extremer werden, in beide Richtungen. In Deutschland gibt es den VDAX, der die Volatilität misst. Und wenn wir diesen betrachten, so weist er - erstaunlicherweise - seit Monaten ein niedriges und sinkendes Niveau auf; er ist geradezu entspannt, von kurzen Ausreißern nach oben einmal abgesehen. Und das, wo weltweit Krisen toben, Inflations- und Zinssorgen die Börse umtreiben und Rezessionsängste die Stimmung belasten. Doch die Börsianer blieben entspannt - wenn sie schlau(er) waren…

Börsenweisheit des Tages | 14.10.2025

"Der Wunsch, jederzeit überdurchschnittliche Kurssteigerungen erzielen zu wollen, ist ein Hindernis für dauerhaft überdurchschnittliche Kurssteigerungen."
(Robert A. Olstein)

Montag, 13. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 13.10.2025

"Die Fähigkeit, sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren zu können, ist ein wesentliches Merkmal von Intelligenz."
(Robert Shiller)

Sonntag, 12. Oktober 2025

Kissigs Kloogschieterei: Pump up the bubble, pump it up!

Die Börsen kennen kein Halten und stürmen von Gipfel zu Gipfel - naja, bis letzten Freitag, als Don Trump seine Zollkeule aus der Mottenkiste holte und damit auf China einprügelte. Schlecht für die Stimmung. Aber ob es sich um das Ende der Hausse oder nur um einen weiteren "Dip" handelt bleibt abzuwarten. Mit größter Wahrscheinlichkeit folgt auf ein neues Allzeithoch - ein weiteres Allzeithoch. Also gehen wir einfach mal davon aus, dass die Börsenparty noch nicht vorbei ist und der Blues nur ein kurzes Intermezzo geben darf.

Der KI-Investmentboom treibt die Unternehmensergebnisse und die Kurse an, doch dabei werden die Gewinne nur von einigen wenigen Unternehmen erzielt und in der Folge verdichten sich die Börsenwerte und die Unternehmensgewinne immer mehr. Eine solch hohe Konzentration gab es zwar schon früher, aber an 1999 oder 1973 erinnert man sich nicht unbedingt gerne zurück - jedenfalls nicht an das, was darauf folgte.

Ohne die dem KI-Hype zuzuordnenden Aktien würden der Großteil der Kurszuwächse fehlen und die Börsen eher Tristesse verbreiten. Und das tun sie bereits für alle, die nicht in den KI-Hype investiert haben und daher an der Party nicht teilnehmen. Also regiert FOMO, die Angst, etwas zu verpassen, und treibt immer mehr Anleger dazu, doch noch auf den Zug aufzuspringen. Du bist also nicht allein...

Börsenweisheit des Tages | 12.10.2025

"Ich habe meine erste Investition mit elf Jahren getätigt. Bis dahin habe ich mein Leben verschwendet."
(Warren Buffett)

Samstag, 11. Oktober 2025

Wochenrückblick 41/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Almonty, Rocket Lab, AeroVironment, KKR und SoFi - und retteten trotz Trumps Zollschock das Plus ins Ziel

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 11.10.2025

"Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn."
(Albert Einstein)

Freitag, 10. Oktober 2025

Kissigs Portfoliocheck: Finanzwerte hinken hinterher und Akre investiert jetzt genau dort zwei Drittel seines Kapitals

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 318. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Neudeutsch formuliert setzte Chuck Akre bevorzugt auf 'Compounding Machines'. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.

Im 2. Quartal 2025 agierte Akre mit einer sehr niedrigen Turnoverrate von 2 % erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Die stärkste Auswirkung hatte erneut der Teilverkauf bei American Tower; nach einer Halbierung des Bestands im Vorquartal waren es nun sogar zwei Drittel der bereits stark geschrumpften Restposition, die nun sogar aus seiner Top 10 fiel. Bei O'Reilly Automotive reduzierte Akre seine Position weiter, doch mehrmals um die 3 % waren es zuletzt nun über 27 %. Im Gegenzug stieg er beim Wettbewerber CoParts frisch ein, doch das Engagement im Autoteilebereich wurde unterm Strich trotzdem weiter verringert. Bei Moody's und Mastercard nahm Akre weiter einen kleinen Teil seiner Gewinne mit, stieg aber im Gegenzug bei Fair Isaac ein – die ermitteln den sogenannten FICO-Score, was mit unserer Schufa vergleichbar ist.

Wie Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 64 % beinahe zwei Drittel des Portfolios aus; ihre Gewichtung hat damit in den letzten 12 Wochen um weitere 5 % zugenommen. Dahinter folgen zyklische Konsumtitel mit 12,9 % vor Technologiewerten mit 9,5 %, Immobilienwerten mit 9,3 %, Gesundheitswerten mit 4,3 % und den neu hinzugekommenen Industriewerten mit 0,6 % Gewichtung.
 
Die fünf größten Positionen Mastercard, Brookfield, KKR, Moody's und VISA gehören allesamt dem Finanzsektor an und bringen es zusammen auf knapp 64 % Gewichtung. Während der Finanzsektor in den beiden Vorjahren zu den Top-Performern zählte, ist hier in 2025 bisher kein Blumentopf zu gewinnen. Rezessionsängste, neu aufflammende Inflationssorgen und damit einhergehend eine wieder sinkende Erwartung fallender Zinsen erweisen sich immer wieder als Hemmschuhe – trotz operativ ansprechender Ergebnisse. In seinem letzten Investorenbrief erläuterte Akre Capital-Chef John Neff, weshalb Akre Capital gerade hier große Chancen wittert...


Disclaimer: Habe American Tower, Brookfield, KKR, Mastercard, Moody's auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 10.10.2025

"Was sollten die Kaufkriterien eines Anlegers sein? Die Antwort ist einfach: wenn etwas billig ist - basierend auf dem Verhältnis zwischen Preis und innerem Wert - sollte man kaufen, und wenn es noch billiger wird, sollte man mehr kaufen."
(Howard Stanley Marks)

Donnerstag, 9. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 09.10.2025

"Fallende Märkte treten in schlechten Zeiten auf, aber kurzfristige Abwärtstrends können auch während längerfristiger Aufwärtstrends auftreten."
(Ben Carlson)

Mittwoch, 8. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 08.10.2025

"Das alte Sprichwort lautet: "Das Vollkommene ist der Feind des Guten". Das Warten auf den Tiefstpunkt kann Anleger davon abhalten, gute Käufe zu tätigen. Das Ziel des Anlegers sollte sein, eine große Anzahl guter Käufe zu tätigen, nicht nur einige wenige perfekte. Es wäre lähmend, darauf zu bestehen, nur zum Tiefstkurs zu kaufen und nur zum Höchstkurs zu verkaufen. Ich bin der Meinung, dass Bottom-Fishing Torheit ist."
(Howard Stanley Marks)

Dienstag, 7. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 07.10.2025

"Sobald man der Überzeugung ist, etwas scheine eine gute Investition zu sein, schränkt dies die Verarbeitung relevanter Informationen erheblich ein."
(Thomas Gilovich)

Montag, 6. Oktober 2025

Börsenweisheit des Tages | 06.10.2025

"Es ist absurd zu glauben, dass die breite Öffentlichkeit jemals aus Marktprognosen Geld machen kann."
(Benjamin Graham)

Sonntag, 5. Oktober 2025

The Coca-Cola Company im Fokus: Warren Buffett liebt diesen Dividendenking - und seine Kultbrause. (Nicht nur) eine Frage des Geschmacks?!

Quelle: Coca-Cola
In diesem Kurzportrait geht es um The Coca-Cola Company, eine der wertvollsten Marken der Welt. Das Unternehmen wurde bereits 1892 gegründet und ist heute das weltweit größte Unternehmen für alkoholfreie Getränke. Es besitzt oder lizenziert mehr als 500 alkoholfreie sowohl kohlensäurehaltige als auch stille Getränke. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 200 Ländern auf der ganzen Welt und hat 20 Marken, die jeweils einen Jahresumsatz von 1 Mrd. USD oder mehr erzielen. Täglich werden mehr als 2 Mrd. Getränke des Konzerns konsumiert, die 2024 einen Jahresumsatz von knapp 47 Mrd. USD erwirtschafteten.

Das Portfolio an kohlensäurehaltigen Getränken umfasst das Flaggschiff Coca-Cola sowie weitere Limonadenmarken wie Sprite, Fanta oder Mezzo Mix. Das Portfolio an stillen Getränken umfasst Wasser (Apollinaris, Vio), Säfte (Lift, Powerade) und trinkfertige Tees (Dasani, Minute Maid, Honest Tea).

Größter Aktionär ist Starinvestor Warren Buffett, den eine ganz besondere Geschichte mit dem Unternehmen verbindet. Und noch mehr...

Börsenweisheit des Tages | 05.10.2025

"Sanierungen sind keine aufregenden Equity-Storys, aber bei Erfolg überaus ertragreich."
(Hendrik Leber)

Samstag, 4. Oktober 2025

Wochenrückblick 40/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren AeroVironment, Rocket Lab, SoFi, LendingClub und KKR. Raketen und Drohnen hui, Finanzwerte pfui...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 04.10.2025

"Menschen, die oft Recht haben, hören oft zu und Menschen, die oft Recht haben, ändern auch oft ihre Meinung."
(Jeff Bezos)

Freitag, 3. Oktober 2025

Under Pressure: Business Development Companies im Stresstest

Business Development Companies haben sich seit ihrer Einführung als wichtiges Bindeglied zwischen privatwirtschaftlicher Mittelvergabe und öffentlichen Kapitalmärkten etabliert. Sie finanzieren kleine und mittelgroße Unternehmen, Buyouts, Wachstumsunternehmen oder restrukturierungsbedürftige Firmen und nutzen dabei meist nachrangige Darlehen, Unitranche- oder Mezzanine-Finanzierungen. Für Anleger sind sie vor allem wegen ihrer regelmäßigen Ausschüttungen interessant, da sie hohe Dividendenrenditen versprechen.
Doch das Umfeld, in dem BDCs agieren, hat sich spürbar verändert. Zwei Faktoren stehen dabei besonders im Vordergrund: das Risiko sinkender Zinsen und die Gefahr steigender Kreditausfälle. Beide wirken nicht isoliert, sondern können sich gegenseitig verstärken. Die Folgen reichen von Abschreibungen auf Kreditportfolios über rückläufige Ergebnisse bis hin zu möglichen Dividendenkürzungen, die das Vertrauen der Investoren erschüttern können. Grund genug, sich die Lage einmal genauer anzusehen...