Montag, 26. Mai 2025

KKR oder Howard Hughes Holdings - wo entsteht wirklich die "moderne Berkshire"?

Berkshire Hathaway steht für Unternehmenserfolg pur. Jedenfalls seit Warren Buffett das Unternehmen 1964 übernommen und es in seine private Vermögensverwaltung umgewandelt hat. Der S&P 500 Index hat seitdem rund 39.000 Prozent zugelegt, aber die Berkshire-Aktie um unschlagbare 5,5 Millionen Prozent! Kein Wunder also, dass Warren Buffett als der beste Investor aller Zeiten gilt.

Dabei nutz er nur eine Handvoll Prinzipien, denen er aber unbedingt treu bleibt. Im Grunde genommen kann das jeder Anleger auch, aber kaum einer macht es wirklich nach. Weil Buffetts Prinzipien zu einfach klingen und keine schnellen und großen Gewinne in kurzer Zeit versprechen. Aber das wollen wir alle: möglichst schnell möglichst reich werden. Und scheitern dabei.

Buffett hat immer versucht, langsam reich zu werden, aber eben sicher. Er hat die dümmsten Fehler vermieden und so haben viele durchschnittlich erfolgreiche Entscheidungen am Ende zu einem außergewöhnlichen Ergebnis geführt. Und natürlich einige wirklich grenzgeniale Deals.

5,5 Millionen Prozent!

Wir Anleger haben es dabei sogar eigentlich besonders einfach, denn Starinvestoren wie Buffett müssen vierteljährlich ihre Depots gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC offenlegen. Mitte des Quartals kann jeder Mensch genau sehen, was der Guru an börsennotierten US-Aktien zum Ende des vorangegangenen Quartals im Depot hatte. Und gerade war es wieder soweit: am 15. Mai wurden die Depots offengelegt und deren Wertpapierbestand zum 31. März.

Aber um Buffett geht es mir heute gar nicht, jedenfalls nicht in erster Linie. Heute geht es im weiteren Sinne um einen "Enkeltrick", denn gleich mehrere legendäre Wall Street-Größen versuchen, Buffetts außergewöhnlichen Erfolgen nachzueifern - indem sie seine Strategie gnadenlos kopieren und in die Gegenwart transformieren. Auch für Anleger winken hier im Erfolgsfall außergewöhnliche Renditen. Aber nur dann...

Bill Ackman gehört zur Enkelgeneration von Buffett. Und Ackman hat selbst schon vor vielen Jahren als Investor Starruhm erlangt. Dabei nutzt er viele von Buffetts Prinzipien und ist dabei sehr erfolgreich. Meistens jedenfalls.

Doch während Buffett ein eher zurückhaltender Mensch ist, der den Managern seiner Unternehmen viel Vertrauen entgegenbringt und ihnen möglichst viel Leine gibt, ist Ackman ein sogenannter "aktivistischer" Investor. Er kauft sich in Unternehmen ein und dann rüpelt er lautstark gegen das Management los, um Änderungen zu erzwingen und so von ihm vermutete stille Reserven zu heben oder eine Unterbewertung durch die Börse zu beseitigen.

Interessant wird es für Anleger deshalb, weil Ackman seinen Investmentcase gerne öffentlich ausbreitet – natürlich nachdem er sich massiv eingekauft hat. Er breitet dann seine Schatzkarte aus und hofft, dass viele Leute seiner Spur folgen und den Kurs seiner neuen Liebschaft hochtreiben.

Aber es geht ihm nicht unbedingt um schnelle Kursgewinne, sondern er ist bereit, sich für viele Jahre in Unternehmen zu engagieren, solange sein Plan eine Chance auf Verwirklichung hat. Und oftmals winken im Erfolgsfall enorme Profite.

Und nun hat Ackman die Kontrolle über ein Unternehmen übernommen, das er in eine "moderne Berkshire Hathaway" verwandeln will. Das klingt erstmal nach Größenwahn und so gerne wir das erleben wollen, müssen wir erstmal einen kleinen Realitätscheck vornehmen.

Das Valeant-Desaster

Valeant Pharmaceuticals war vor zehn, fünfzehn Jahren ein Star, ein echter Börsen-Highflyer. Das Geschäftsmodell der Kandier war bestechend einfach: Valeant kaufte die Rechte an Medikamenten, deren Patentschutz schon lange ausgelaufen war, die aber für die Patienten lebensnotwendig waren. Meistens handelte es sich um Nischenkrankheiten mit nur wenigen tausend Patienten weltweit. Ihre Preise waren dem entsprechend niedrig, so dass es meistens nur noch einen Hersteller gab, weil sich die Produktion nicht mehr rentierte.

Und doch war genau das Valeants Zauberformel: man kaufte die Rechte billig ein und anschließend erhöhte man die Preise drastisch. Das konnte auch schon mal eine Verzehnfachung sein. Die Patienten, die auf das Medikament zwingend angewiesen waren, mussten die hohen Preise bezahlen – und mangels Alternativen konnten sie auch nicht auf ein anderes Präparat wechseln.

Valeant hat Patientenabzocke zum Geschäftsmodell erhoben und Milliarden daran verdient.

Und Bill Ackman ist hier relativ früh eingestiegen und hat bei steigenden Kursen immer mehr Valeant-Aktien gekauft. Auch das trieb natürlich den Kurs weiter an. Er ging sogar soweit, Valeant als "die Berkshire der Pharmabranche" zu bezeichnen.

Vermutlich war das genau der Kipppunkt, an dem das Kartenhaus in sich zusammenstürzte.

Die öffentliche Empörung über das Abzocken der Patienten erreichte die Politik und es gab sowohl in Kanada wie auch in den USA Parlamentsanhörungen und Untersuchungsausschüsse. Von Patientenklagen ganz zu schweigen. Valeant musste Preiserhöhungen zurücknehmen, es tauchten Unregelmäßigkeiten in den Büchern auf und es schlossen sich viele Aktionärsklagen an, die sich vom Unternehmen getäuscht fühlten.

Anfangs witterte Ackman im abstürzenden Aktienkurs eine große Chance und kaufte munter immer mehr Aktien. Statt der 260 Dollar auf dem Top bezahlte er viel weniger und machte Valeant zur größten Position in seinem Hedgefonds Pershing Square.

Aber der Kurs fiel weiter und implodierte geradezu. Das Tief sah er dann bei 15 Dollar, als fast 95 % unter seinem Allzeithoch. Und Ackman hatte Milliarden versenkt.

Valeant hat seine Geschäftspraktiken geändert und sich anschließend überwiegend auf das Geschäft konzentriert, aus dem auch sein neuer Name stammte: Bausch & Lomb.

Und Ackman hat seine Wunden geleckt und aus seinem Fehler viel gelernt. Die entscheidende Lehre ist dabei, dass es normal ist, auch mal falsch zu liegen. Aber wenn man das erkennt, muss man seine Position konsequent liquidieren! Das hat er seitdem bereits mehrfach gemacht.

Ackman vs. Icahn: "The Battle of Billionaires"

Etwa zur selben Zeit hat sich Bill Ackman mit seinem einstigen Mentor, der Börsenlegende Carl Icahn, angelegt. Zentraler Streitpunkt war das Unternehmen Herbalife. Carl Icahn hatte sich hier milliandenschwer eingekauft und wurde anschließend öffentlichkeitswirksam von Ackman torpediert. Ackman bezeichnete Herbalife als Betrug und Schneeballsystem und starte eine große Shortwette gegen das Unternehmen – und damit gegen Icahn.

Beide haben sich über Jahre gegenseitig mit Beschimpfungen überzogen und am Ende musste sich Ackman geschlagen geben. Er verbuchte erhebliche Verluste, während Carl Icahn dick abgesahnt hat. Auch, weil er mit fortgesetzten weiteren Aktienkäufen den Kurs hochhielt, während Ackmans Shortwette immer verlustreicher wurde.

Der Lack war ab

Damit hatte Ackman innerhalb kurzer Zeit zwei enorme Schlappen eingefahren und den Investoren in seinen Hedgefonds Pershing Square Milliardenverluste eingebrockt. Anschließend wurde es ruhiger um ihn. Und er nutzte die Zeit, um sich neu zu positionieren.

Und was könnte erfolgversprechender sein, als es Warren Buffett und seinem vor anderthalb Jahren verstorbenen legendären Co-Vorsitzenden Charlie Munger nachzumachen?

Ackman konzentriert sich in den letzten Jahren auf Qualitätsunternehmen. Er sucht nach starken Geschäftsmodellen und investiert dort langfristig. Das hindert ihn nicht, Chancen zu ergreifen, wenn sie sich ihm bieten. Und in der Coronaphase gelang ihm damit ein spektakuläres Comeback!

Dabei hat er nicht etwa seine Aktien verkauft, sondern sein Depot mit Shortpositionen kräftig abgesichert. Und damit verdiente er in wenigen Wochen knapp zwei Milliarden Dollar. Doch damit nicht genug: er stellte seine Shorts glatt und stockte anschließend mit dem Geld seine Aktienpositionen bei ausgebombten Kursen auf.

Es war der perfekte Deal und Ackmans Wiederauferstehung als Starinvestor!

Ackman wandelt auf Buffetts Spuren

Ackman orientiert sich als Investor heute noch stärker an Buffett als früher und will dessen Erfolgsmodell auch in anderen Bereichen kopieren.

Buffett sagte vor einem Jahr während der Berkshire Hauptversammlung, sein Leben sei das Ergebnis des Zinseszinseffekts. Die Amerikaner nennen dies "Compounding". Es ist eine simple Methode: man erzielt positive Cashflows und investiert diese wieder ins Geschäft. Das funktioniert in einem Unternehmen ebenso wie bei Geldanlagen. Und Buffett hat es perfektioniert.

Berkshire ist vor allem bekannt für sein Aktienportfolio und Buffetts Veränderungen an Apple, oder Coca-Cola oder American Express finden große Aufmerksamkeit. Viel mehr Geld hat Berkshire aber in nicht-börsennotierte Unternehmen investiert, wie Duracell, Fruit oft he Loom, BNSF. Und schon sehr früh in Versicherungsgesellschaften.

Der Clou an einer Versicherungsgesellschaft ist der "Float". Sie nimmt von den Versicherten regelmäßig Beitragsprämien ein und sammelt diese solange an, bis die Versicherungssumme fällig wird. Dazwischen liegen oft Jahre oder Jahrzehnte. Und in dieser Zeit kann die Versicherung das Geld für sich selbst investieren.

Berkshire hat mehrere Versicherungsgesellschaften gekauft und der Float dieser Tochterunternehmen steht Buffett für seine Investments zur Verfügung. Im Grunde hat er sich damit einen zinslosen und sich immer weiter erhöhenden Kredit gesichert und damit einen gewaltigen Hebeleffekt erzielt.
"Wenn man einen Float (…) zu 3 % erwirtschaften und in Unternehmen investieren kann, die 13 % erwirtschaften, ist das ein ziemlich gutes Geschäft."
(Charlie Munger)
Das Prinzip hat nicht Buffett entdeckt oder Charlie Munger, sondern Buffetts Lehrer und Mentor Benjamin Graham. Der nutzt es in seiner eigenen Investmentfirma und dort arbeitet Buffett viele Jahre – und kam auf den Geschmack.

Und Ackman nun auch. Denn er hat sein Auge auf ein Unternehmen geworfen, dass einen stetigen Float verspricht, den es in nächster Zeit immer weniger für sein operatives Geschäft benötigt. Und anstatt dieses Geld in Dividenden oder Aktienrückkäufe zu stecken, will Ackman es in Unternehmen investieren. Und so eine "moderne Berkshire Hathaway" erschaffen.

Das tolle für Anleger ist, dass dieses Unternehmen bereits an der Börse notiert ist und daher jeder Interessierte schon frühzeitig an Bord kommen kann. Er muss nur Ackmans Traum für bare Münze nehmen und viel Geduld mitbringen.

Also schauen wir mal genauer hin, ob sich das wirklich auszahlen könnte…

Howard Hughes Holdings

Ackmans neue Liebe heißt Howard Hughes Holdings. Howard Hughes war ein legendärer Unternehmenspionier, den Leonardo di Caprio in dem Kassenschlager "Aviator" verkörperte. Hughes hatte großflächige Landstriche, überwiegend im Süden der USA, erworben und nach seinem Tod wurden diese in einer eigenen Gesellschaft gebündelt, um sie zu erschließen.

Die Holding ist bisher eigentlich überflüssig, denn sie hat nur eine relevante Tochter: die Howard Hughes Corp. Dieses Immobilienunternehmen entwickelt sogenannte Master Planned Communities. Das sind große und abgeschottete Stadteile mit bis zu 120.000 Einwohnern, innerhalb von Städten. Diese Städte in Städten beherbergen neben Wohnung und Häusern auch Bürogebäude, Geschäfte und Einkaufszentren, Freizeit- und Naherholungsgebiete, Sportareale, Schulen und Krankenhäuser. Howard Hughes lässt viele Projekte von externen Investoren errichten, behält aber auch viele Gebäude und Grundstücke selbst. Man erzielt also einmalige Verkaufserlöse und stetige Mieteinnahmen. Dabei floss bisher der Cashflow immer zurück ins Business und so wurde das Unternehmen immer wertvoller.

Quelle: wallstreet-onlinde.de
Dem Aktienkurs sieht man das nicht an. In den letzten 10 Jahren ist er fast um die Hälfte abgesackt. Und das ist irgendwie auch nachvollziehbar. Denn ein Immobilienunternehmen, das keine Dividenden ausschüttet, hat wenig Freunde unter den Anlegern.

Doch nun beginnt ein neues Zeitalter! Und dabei geht es nicht um die Aufnahme von Dividendenzahlungen. Nein, Howard Hughes ist an dem Punkt angelangt, wo das Unternehmen durch Verkaufserlöse und Mieteinnahmen genügend Geld erzielt, um hieraus sein operatives Geschäft zu finanzieren. Es wird also kein frisches Geld mehr benötigt, um die Grundstücke weiterzuentwickeln und neue Gebäude zu erstellen. Noch besser: künftig wird sogar weniger Geld benötigt, als an Cashflow in die Kassen gespült werden.

Und Bill Ackman denkt, dass dieses Geld sein Aschenputtel wachküsst!

Das Unternehmen erwartet für 2025 Vorsteuereinnahmen aus den MPCs in Höhe von 375 Mio. Dollar. Die Nettobetriebseinnahmen aus diesen Vermögenswerten sind seit 2010 jährlich um 12 % auf inzwischen 264 Mio. Dollar gestiegen. Ackman schätzt, dass Howard Hughes mit bestehenden und im Bau befindlichen Anlagen, die vollständig vermietet sind, rund 350 Mio. Dollar pro Jahr an Überschüssen erwirtschaften kann - bei einer aktuellen Börsenkapitalisierung von 3,5 Mrd. Dollar.

Er stuft den Wert pro Aktie mit 100 bis 115 Dollar ein und ist davon so überzeugt, dass er soeben über eine Kapitalerhöhung zu 100 Dollar ja Aktie satte 900 Millionen Dollar in das Unternehmen gepumpt hat. Ackmann hat also 100 Dollar bezahlt für neue Aktien, während man die alten Aktien an der Börse gerade zu 70 Dollar kaufen kann.

Also ist Ackmann entweder ziemlich dumm, oder er sieht hier etwas, was andere nicht sehen. Noch nicht. Und wir sehen hin!

Ackman ist schon länger der größte Aktionär bei Howard Hughes Holdings und sein letzter Versuch einer Übernahme ist irgendwie doch noch geglückt. Nach intensiven Verhandlungen hat er sich nun mit dem Management auf eine gemeinsame Zukunftsvision geeinigt. Im Zuge dessen hat Ackman Anfang Mai durch eine Kapitalerhöhung seinen Anteil auf 46,9 % ausgebaut und damit de facto die Kontrolle über das Unternehmen übernommen. Gleichzeitig hat er zugestimmt, seinen Anteil bei maximal 47 % einzufrieren und seine Stimmrechte auf 40 % zu beschränken. 

Im Gegenzug erhält sein Hedgefonds Pershing Square drei Sitze im Board von Howard Hughes Holdings und Ackman wird dessen Vorsitzender. Die Immobilientochter Howard Hughes Corp. bleibt unangetastet und soll genauso weitermachen wie bisher. Was sie an Überschüssen erwirtschaftet und nicht für ihr operatives Geschäft benötigt, fließt an die Mutter Howard Hughes Holdings.

Und dort wurde ein neuer Posten geschaffen: Ryan Israel wird der Chief Investment Officer. Denselben Posten bekleidet er auch bei Pershing Sqaure und das geschieht mit Absicht. Denn die nun in der Holding auflaufenden Finanzmittel sollen von dieser investiert werden. Und zwar in kleine und mittlere Unternehmen und auch börsennotierte Aktiengesellschaften. Für seine Investmentdienstleistung und Personalüberlassung erhält Pershing Square eine Vergütung von – vereinfacht gesagt - 1,5 % pro Jahr. Diese ist dabei an den Erfolg von Howard Hughes geknüpft und daher auch in dieser Höhe vertretbar.

Der stetige Cashflow aus der Immobilientochter steht der Mutter kostenlos zur Verfügung. Er ist daher im weiteren Sinne mit dem "Float" aus einer Versicherung vergleichbar. Deshalb ist das Unternehmen für Ackman so interessant.

Und er geht noch einen Schritt weiter: er will zusätzlich auch "richtigen Float" generieren über eine Versicherungstochter. Dabei ist noch nicht klar, ob die Holding eine eigene neue Versicherungsgesellschaft gründet, oder einfach eine bestehende übernimmt. Eine Neugründung würde viel Zeit in Anspruch nehmen, während der Kauf einer bestehenden Versicherung zwar einiges an Geld kosten würde, aber eben auch sofort "Float" einspielt.

Mit dieser Idee ist Ackman übrigens nicht allein. Genauer gesagt, ist er ziemlich spät dran. Denn nach Graham in den 1950er Jahren und Buffett in den 1970ern haben schon andere Investoren nach Versicherungen gegriffen, um sich den zinslosen Float als ewig sprudelnde Geldquelle zu sichern.

Prem Watsa hat dieses Geschäftsmodell schon vor Jahrzehnten mit der kanadischen Fairfax Financial kopiert. Und in den letzten Jahren sind viele Finanzinvestoren auf den Zug aufgesprungen. Denen stellen ihre Investoren Geld zum Investieren zur Verfügung, allerdings zumeist für sieben bis acht Jahre. Der Versicherungsfloat sichert das Kapital bis zu 30 Jahre und ermöglicht so ganz andere Investments, bei denen es nicht um schnelle Gewinnmaximierung gehen muss.

Ob Blackstone, Apollo oder KKR – sie alle haben in den letzten Jahren Versicherungsunternehmen gekauft, um sich Zugriff auf deren Float zu sichern. Ackmann kommt also spät und attraktive Versicherungsunternehmen sind umschwärmt. Das treibt den Preis in die Höhe. Vielleicht liebäugelt er auch deshalb mit einer Neugründing – denn der Float aus der Immobilientochter fließt ja bereits. Und Ackman rechnet hier perspektivisch mit 350 Millionen Dollar pro Jahr.

Lohnt sich ein Investment in Howard Hughes?

Das klingt spannend und könnte wirklich zu einer "modernen Berkshire" werden. Allerdings brauchen Bill Ackman und interessierte Anleger einen langen Atem.  Wer bereits heute in Howard Hughes Holdings investiert, kauft sich erstmal nur in ein Immobilienunternehmen ein. Allerdings eines mit interessanten Perspektiven.

Die Zahlen zum 1. Quartal waren recht ansprechend:
  • Der Umsatz wurde im Vergleich zum Vorjahr um 27,4 % auf 199,33 Mio. Dollar gesteigert.
  • Der bereinigte operativer Cashflow lag bei 63 Millionen Dollar bzw. 1,27 je verwässerter Aktie.
  • Das Nettobetriebsergebnis stieg im Jahresvergleich um 9 % und erreichte mit 72 Mio. Dollar einen neuen Quartalsrekord.
  • Das Vorsteuerergebnis der Master Planned Communities stieg auf 63 Millionen Dollar, angetrieben durch den Verkauf von weiteren 70 Wohngrundstücken zu einem Durchschnittspreis von 991.000 Dollar.
  • Unterm Strich ergab sich ein Gewinn je Aktie von 0,21 Dollar.
  • Und auch die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurden in allen Segmenten beibehalten mit einem mittleren bereinigten operativen Cashflow von 350 Millionen Dollar bzw. 7,00 Dollar je Aktie.
Den Kurs hat das nicht beeindruckt und so könnte man sagen, dass der Markt dem Braten nicht traut - noch nicht. Und da sind wir wieder beim Thema Geduld und langer Atem.

Mein Fazit zu Howard Hughes

Ackmans neuer Plan, also seine Vision einer modernen Berkshire, findet sich bisher nicht in den Geschäftsergebnissen. Und es wird auch noch einige Zeit dauern, bis man von interessanten Investments in attraktive Unternehmen hören wird und damit Ackmans neuer fliegender Teppich auch nachvollziehbar Luft unter den Hintern bekommt.

Übrigens, auch hier ist KKR Ackman um einiges voraus. Denn KKR hat nicht nur schon vor Jahren mit Global Atlantic eine recht große und erfolgsverwöhnte Versicherung übernommen, sondern auch sein Businessmodell um ein Geschäftsfeld erweitert: "Strategic Holdings". Hier investiert KKR eigenes Geld langfristig in Unternehmensbeteiligungen, um so zusätzliches Wertsteigerungspotenzial für seine Aktionäre zu generieren. KKR folgt hierbei dem Erfolgspfad von Warren Buffett, der dies schon jahrzehntelang praktiziert. Und mit 19 Beteiligungen ist KKR dabei auch ziemlich umtriebig.

Ackman kopiert seine Idee also von den Besten. Das bedeutet nicht, dass sein Plan funktioniert. Aber es gibt gute Beispiele, dass er aufgehen kann.

Berkshire wird momentan mit 1,08 Billionen Dollar bewertet. Bei KKR sind es immerhin 115 Milliarden. Und Howard Hughes Holdings ist der Börse momentan auf etwas mehr als vier Milliarden Dollar.

Sollte Ackmans Plan aufgehen und er aus Howard Hughes eine moderne Berkshire entwickeln können, dann könnte in vielen Jahren vielleicht ähnliche Bewertungen wie bei KKR winken oder sogar die von Berkshire.

Allerdings hat Buffett dafür 60 Jahre benötigt. Das dürfte wohl für die meisten Anleger als Anlagehorizont zu weit weg sein.

Mehrere Schritte weiter und dem Ziel viel näher ist da KKR.

KKR & Co.

KKR ist die älteste der Private Equity-Firmen und soeben hat sich ihr erster Leverage-Buy-Out-Deal zum 40sten Mal gejährt: Am 4. Mai 1985 schloss KKR die erste moderne fremdfinanzierte Übernahme eines börsennotierten Unternehmens ab und übernahm den Hersteller Houdaille Industries für 355 Mio. USD. In den folgenden sechs Jahren erwirtschaftete Houdille für KKR eine durchschnittliche jährliche Rendite von 33 %. Aus den anfänglichen freundlichen Übernahmen wurden feindliche und KKR wurde zum 'Corporate Raider', der mit gewaltigen Fremdkapitalhebel Weltkonzerne übernahm und dann gewinnbringend filetierte.

Der Höhepunkt war 1988 das LBO bei RJR Nabisco, einem Tabak- und Lebensmittelkonzern, der selbst erst kurz zuvor aus der Fusion des Tabakkonzerns Reynolds mit Nabisco entstanden war. In einer nie dagewesenen Übernahmeschlacht, bei der alle führenden Wall Street Investmentbanken und Anwälte gegeneinander und unter wechselnden Bündnissen in die Schlacht zogen, errang am Ende KKR den Sieg – und blätterte damals unvorstellbare 31 Mrd. USD auf den Tisch, der Großteil hiervon fremdfinanziert zu üppigen zweistelligen Zinssätzen. Diese spektakuläre Übernahmeschlacht wurde in dem Beststeller 'Barbarians at the Gate: The Fall of RJR Nabisco' verewigt. KKR gewann die Schlacht, bürdete dem Unternehmen die ganzen Schulden auf und spaltete es auf. Nabisco mit den berühmten Oreo-Keksen ist heute Teil von Mondelez. Das Unternehmen stand mit dem Rücken zur Wand und musste sich einer wahren Rosskur unterziehen, bei der viele Angestellte ihre Jobs verloren.

Das mediale Echo war groß und führte auch zu großer Aufmerksamkeit in Washington. Der Börsencrash von 1987 war auf den Beginn des Zusammenbruchs des Junk Bond Markts zurückzuführen und die RJR-Nabisco-Übernahme war auch der Schlusspunkt für die Ära der feindlichen LBOs. Doch für KKR war es kein Schlusspunkt, sondern Startschuss für eine Wandlung. Anstelle der feindlichen Übernahmen wurde KKR zum Asset Manager und sammelte fleißig Gelder vermögender Privatkunden ein und investierte sie in Firmenübernahmen. Wobei der "Rüpel-Ruf" von KKR vermutlich des Öfteren Firmen dazu brachte, sich lieber zu fügen als zu kämpfen. KKR wandelte sein Businessmodell hin zu geschlossenen Themenfonds. Damit wurden zwei Ziele erreicht: die zuvor stark schwankenden Einnahmen wurden zumindest teilweise verstetigt und man konnte noch mehr externes Kapital für Investments einsammeln.

Im Gegensatz zu Blackstone fährt KKR als ein "Asset heavy-Business " und investiert auch sein eigenes Geld. Daher war man von der Globalen Finanzkrise 2008/09 ganz besonders stark betroffen - und zog aus dieser schwierigen Phase neue Lehren. Man wandelte sich mit der Zeit vom Private Equity Investor zum Alternativen Asset Manager und wollte unbedingt die Eigenkapitalbasis erhöhen. Ein erfolgreicher Schritt auf diesem Weg war der Börsengang 2014, bei dem aus Partnern nun Aktionäre wurden.

Wegweisend ist auch die Übernahme der Versicherungsgesellschaft Global Atlantic Financial Group, die mit ihren Altersvorsorge- und Lebensversicherungsprodukten mehr als zwei Millionen Versicherungsnehmer betreut. Das Unternehmen ist einer der größten Anbieter von festverzinslichen und fest indexierten Rentenversicherungen in den Vereinigten Staaten und bietet über ein Netzwerk von Banken, Broker-Dealern und Versicherungsagenturen Rentenversicherungen für Privatpersonen sowie Lebensversicherungen für Privatpersonen und Unternehmen an. Darüber hinaus bietet Global Atlantic seinen Kunden aus der Lebens- und Rentenversicherungsbranche maßgeschneiderte Rückversicherungslösungen an. Im letzten Jahr hat KKR die Übernahme auch der noch ausstehenden 37 % abgeschlossen, so dass Global Atlantic nun vollständig zu KKR gehört.

KKR hat also bereits den vollen Zugriff auf den "Float" der Versicherungstochter und ist hier Ackman und Howard Hughes Holdings meilenweit voraus!

KKR erzielt Einnahmen auf fünf Arten:

  1. Vermögensverwaltungsgebühren sind Einnahmen, die KKR durch die  Anlageverwaltung für seine Kunden erzielt. Diese Gebühren werden in der Regel als Prozentsatz der gebührenpflichtigen AuM berechnet und liegen in der Regel zwischen 1,0 % und 1,3 %.
  2. Bei den kapitalbasierten Erträgen handelt es sich um erfolgsabhängige Provisionen, also einen Prozentsatz der Gewinne, die von den von der Firma verwalteten Investmentfonds oberhalb eines bestimmten Niveaus der Basisvergütung erzielt werden.
  3. Die Versicherungserträge umfassen Nettoprämien, Policengebühren und andere Einkommensformen im Zusammenhang mit dem Versicherungsgeschäft von KKR.
  4. Bei den Erträgen aus Versicherungsanlagen schließlich handelt es sich um Erträge aus Kapitalanlagen, die innerhalb der Bilanz des Versicherungsgeschäfts gehalten werden.
  5. Die strategischen Beteiligungen wurden von den Co-CEOs Nuttall und Bae eingeführt, um Warren Buffetts Erfolg mit Berkshire Hathaway bei der Steigerung seines Vermögens, seiner Gewinne und seines Marktwerts nachzuahmen; hier hat KKR bereits mehr als 18 Mrd. USD an eigenem Geld investiert. Die Erträge aus diesen direkt gehaltenen Beteiligungen sollen von 15 Mio. USD im Jahr 2023 auf 300 Mio. im Jahr 2026 und auf über 1 Mrd. im Jahr 2030 ansteigen. 
Anmerkung: Die Investmentfonds von KKR sind als Kommanditgesellschaften organisiert (Limited Partnership). KKR ist der Komplementär seiner Fonds und die externen Investoren sind Kommanditisten. Die Beteiligung von KKR an den Fonds liegt zwischen 8 % und 10 %, so dass bei Veräußerung von Assets neben der Gewinnprovision auch der anteilige Gewinn an dem Asset selbst an KKR fließt.

Seit dem Geschäftsjahr 2024 berichtet KKR in drei Segmenten:
  • Asset Management
  • Insurance
  • Strategic Holdings
Dabei sind die "Strategic Holdings" noch relativ neu: hier folgt man den Spuren Warren Buffetts und erwirbt für KKR besonders aussichtsreiche Unternehmen als Töchter. Deren Erfolge schlagen also 1:1 auf KKR durch, so wie BNSF, GEICO oder General Re auf Berkshire Hathaway. KKR wählt also bewusst einen anderen Weg und ist nicht nur als Alternativer Asset Manager für fremdes Geld tätig, sondern auch als Finanzinvestor. Auch deshalb ist KKR oft die bevorzugte Adresse von börsennotierten Unternehmen, wenn diese ein "Going Private" anstreben und dafür einen starken Finanzpartner benötigen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland, wie Axel SpringerOHB oder zuletzt Datagroup zeigen.
KKR erzielte im 1. Quartal folgende Zahlen:
    • Fee-Related Earnings: 0,92 USD je Aktie (+22 % YoY)
    • Total Operating Earnings: 1,24 USD je Aktie (+16 % YoY)
    • Adjusted Net Income: 1,15 USD je Aktie (+19 % YoY)
    • Management Fees: 917 Mio. USD (+13 % YoY)
    • Total Transaction and Monitoring Fees: 262 Mio. USD
    • Capital Markets Transaction Fees: 229 Mio. USD
    • Fee-Related Revenues: 1,2 Mrd. USD (+22 % YoY)
    • Fee-Related Earnings: 823 Mio. USD mit einer FRE-Marge von 69 %
    • Insurance Segment Operating Earnings (Global Atlantic): 259 Mio. USD (-9,5 % YoY)
    • Strategic Holdings Operating Earnings: 31 Mio. USD (+50 % YoY)
    • Realized Performance Income: 348 Mio. USD
    • Realized Investment Income: 218 Mio. USD
    • Total Monetization Activity: 566 Mio USD (+40 % YoY)
    • Private Equity Portfolio Performance: +4 % im 1. Quartal und +11 % in den letzten 12 Monaten
    • Opportunistic Real Estate Portfolio Performance: +2 % im 1. Quartal und +5 % in den letzten 12 Monaten
    • Infrastructure Performance: +4 % im 1. Quartal und +13 % in den letzten 12 Monaten
    • Leverage Credit Composite Performance: +/- 0 % im 1. Quartal und +7 % in den letzten 12 Monaten
    • Alternative Credit Composite Performance: +3 % im 1. Quartal und + 11 % in den letzten 12 Monaten
    • Assets under Management: 664 Mrd. USD (+15 % YoY), davon erzeugen 64 Mrd. noch keine Provisionseinnahmen
    • Dry Powder: 115,6 Mrd. USD (+19 % YoY)
    • Kapitalzusagen (brutto): 31 Mrd. USD, vor allem im Bereich US-Private-Equity
    • Anhebung der Quartalsdividende um 6 % auf 0,185 USD je Aktie 
    KKR hat mit den 'Total Operating Earnings' (Gesamtbetriebsergebnis) vor einem Jahr eine neue Kennzahl eingeführt, die die gebührenbezogenen Erträge, die Betriebserträge aus dem Versicherungsgeschäft und die Betriebserträge aus strategischen Beteiligungen zusammenfasst und den wiederkehrenden Teil der Erträge von KKR darstellt. Und mit einem Plus von 16 % können die TOE überzeugen.

    Das noch junge Geschäftsfeld "Strategic Holdings" verdient unsere besondere Aufmerksamkeit, denn damit will man die Strategie von Berkshire Hathaway kopieren, (wachstums-)starke Unternehmen langfristig zu halten. Dabei ist KKR der erste Alternative Asset Manager, der diese Strategie anwendet. Dazu will KKR einige Private-Equity-Beteiligungen länger halten, also für mindestens 10 oder 20 Jahre, um die Kraft des Compoundig voll auszuschöpfen, als das Wunder der Zinseszinses.

    Aufgrund seines Private-Equity-Geschäfts kennt KKR Hunderte von Portfoliounternehmen genau und kann nach und nach die besten für eine langfristige Beteiligung auswählen. Des Weiteren hat KKR im Blick, welche Unternehmen ggf. zusammengeschlossen werden können, um starke Marktführer und damit einen höheren Mehrwert zu schaffen.

    Quelle: wallstreet-online.de
    Am 31. März hielt KKR bereits 18 Unternehmen aus den vielversprechendsten Branchen. Der Sektor Business ist dabei mit 33 % am höchsten gewichtet vor Consumer (30 %), Technology, Media, and Telecommunications (14 %) Health Care (13 %) und Infrastructure (10 %). Ihre bisherigen Ergebnisse zeigen seit 2018 ein jährliches flächenbereinigtes Wachstum von 16 % sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA. Der Gewinn der Strategic Holdings wuchs im 1. Quartal 2025 im Vorjahresvergleich um 50 % auf 31 Mio. USD, nachdem man seine Beteiligung an mehreren Geschäftsbereichen erhöht hat; ihr Anteil am EBITDA beträgt jetzt 920 Mio. USD. Für das nächste Jahr wird hier ein Betriebsergebnis von 350 Mio. USD erwartet, das bis 2030 auf 1,1 Mrd. USD anwachsen soll. Dann, so prognostiziert KKR, solle der Wert des neuen Segments rund 30 USD je Aktie betragen (zur Einordnung: die KKR-Aktie steht aktuell bei 115 USD). KKR will seine "Strategic Holdings" also zu einem erheblichen Wachstums- und Gewinntreiber auf- und ausbauen. Nachdem hierfür im März extra frisches Eigenkapital eingeworben wurde durch Aufstockung der Wandelanleihe Serie D um 2,6 Mrd. USD, erfolgte nach Ende des Quartals mit Karo Healthcare der Erwerb einer neuen Kernbeteiligung und so der Ausbau des strategischen Beteiligungsportfolios auf 19 Unternehmen.

    Auch hier ist KKR Ackman und Howard Hughes Holdings weit enteilt. Und im Gegensatz zu Ackman, dessen Investmentfokus bisher auf großen und zumeist börsennotierten Unternehmen lag, ist KKR schon seit vielen Jahren in der Welt der KMUs (kleinen und mittleren Unternehmen) zuhause. Auch, aber nicht nur, über seine Business Development Company (BDC) FS KKR Capital, einen der führenden US-Mittelstandsfinanzierer.

    Mein Fazit zu KKR

    KKR will seine Assets under Management bis Ende 2029 auf über 1 Billion USD hochschrauben und ist dabei auf einem guten Weg, den Gewinn je Aktie gegenüber 2024 zu verdoppeln. Bis spätestens 2035 will das Management einen bereinigten Gewinn je Aktie von 15,00 USD oder mehr erwirtschaften, wobei etwa 70 % des Vorsteuergewinns wiederkehrender Natur sein sollen.

    Diesem Pfad folgt das Management auch angesichts der zunehmenden herausfordernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Geschäftszahlen belegen den Erfolg dieser Strategie.


    Meine Einschätzung zur "modernen Berkshire"

    Ich traue es Bill Ackman zu, aus Howard Hughes eine moderne Kopie von Berkshire Hathaway zu formen. Allerdings steht er damit noch ganz am Anfang und es ist daher wenig absehbar wie erfolgreich er damit sein wird - nicht nur bei der Schaffung der nötigen Strukturen, sondern anschließend auch mit den zu tätigenden Investments. In der Theorie winken hier große Chancen, in der Praxis müssen diese auch ergriffen werden. Und das ist kein Selbstgänger.

    Bei KKR muss man nicht die Katze im Sack kaufen, sondern kann das Unternehmen "in Echtzeit" bei der Arbeit studieren. KKR hat bereits den Schritt in den Versicherungssektor gemacht und sich damit den "Float" gesichert. Und man hat mit den "Strategic Holdings" auch schon im Segment der KMUs Tritt gefasst. Hier kann man mit starken Wachstumsraten glänzen! KKR-Aktionäre beteiligen sich also am Versicherungsbusiness und an den Strategic Holdings. Zusätzlich bekommen sie das (weitaus größere) Kerngeschäft als Asset Manager on top, das seit Jahren höchst profitabel ist und stetige Cashflows und Gewinne erzielt.

    Die unbändige Kraft des Compoundig entwickelt bei KKR also längst seine Wirkung - Einstein soll den Zinseszins als das achte Weltwunder bezeichnet haben. KKR ist also die sicherere Variante gegenüber Howard Hughes Holdings, wenn man sich an einer "modernen Berkshire" beteiligen will. Und KKR dürfte auch die gewinnträchtigere Option sein, denn ein wesentlicher Faktor des Compoundings ist Zeit. Und KKR ist einfach viel früher gestartet und kann daher mit viel höheren Wachstumsraten glänzen. Daher ziehe ich KKR vor und freue mich, an Bord der "wahren modernen Berkshire" zu sein... ツ


    Disclaimer: Habe Apollo, Apple, Berkshire, Blackstone, Fairfax Financial, FS KKR Capital, Howard Hughes, KKR auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

    9 Kommentare:

    1. Hallo Michael,

      Super Beitrag von dir!

      Ich hätte mal eine frage was würdest du bevorzugen Berkshire oder Brookfield?

      Grüsse Tom

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      Antworten
      1. Moin Tom,
        scher zu sagen, es kommt darauf an, was du mit dem Investment erreichen willst.

        Berkshire ist quasi ein ETF der solidesten Unternehmen der USA, die kann man kaufen und einfach liegen lassen.

        Brookfield Corp. ist als Finanzinvestor spekulativer, auch was die Gewinnentwicklung angeht. Da ich das Geschäftsmodell der Alternativen Asset Manager sehr schätze, würde ich mich heute eher für Brookfield entscheiden.

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    2. Michael, danke für den tollen Beitrag. Wie macht KKR das mit Management? Denn Buffett hat eher passiv gemanaged. Greift KKR aktivistischer ein? Habe mir KKR letztens genauer angeschaut, aber keine Hinweise darauf gefunden. Gruß.

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      1. KKR wählt bei seinen Strategic Holdings bewusst wachstumsstarke UNetrnehmen aus, an denen man langfristig beteiligt sein will. Ein aktivistischer Ansatz, also häufigeres Eingreifen in die Unternehmensführung, widerspricht diesem Gedanken. In der jüngsten Investor-Presentation (vom 7. Mai) hat KKR dazu zwar nichts explizit aufgeführt, aber die "Key Characteristics" für die Strategic Holdings genannt - und eines davon ist "High-Quality Management".

        Ich gehe daher davon aus, dass KKR es hier Buffett gleichtut und nicht reinregiert - solange die Dinge sich positiv entwickeln. Ein weiterer Key ist nämlich "Control" und völlig aus dem Ruder laufen dürfen die Beteiligungen nicht. Aber auf Berkshire/Buffett haben nicht endlos Geduld, wenn das Management einer Beteiligung anhaltend versagt.

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      2. Ok. Die Präsentation hatte ich auch als Referenz genommen. Danke für den Hinweis.

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    3. Ein (mal wieder) toller Beitrag, Danke dafür.
      Eine Frage hätte ich aber, warum nicht eher in Pershing Square investieren statt in Howard Hughes Holdings? So wäre man doch etwas diversifiziert oder?

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      1. Moin Marcus,
        Pershing Square hält knapp 47 % an Howard Hughes. Wenn man möchte, kann man auch in Ackmans Flaggschiff investieren. Im Rahmen meiner Portfoliochecks schaue ich auch regelmäßig bei Bill Ackman rein.

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    4. "Die entscheidende Lehre ist dabei, dass es normal ist, auch mal falsch zu liegen. Aber wenn man das erkennt, muss man seine Position konsequent liquidieren! Das hat er seitdem bereits mehrfach gemacht."

      Bisher habe ich das nur gemacht wenn Betrugsvorwürfe aufkamen.

      Welche Ausstiegsgründe hast du auf deiner Checkliste?

      Grüße
      Hans

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      1. Moin Hans,
        wenn man in ein Unternehmen investiert, hat man einen Plan: wie sich das Unternehmen entwickeln wird, ob es bei Umsatz, Cashflow, Gewinn zulegen wird usw. Und solange dieser Investmentcase intakt ist, hält man an dem Unternehmen fest, auch wenn der Aktienkurs mal nicht (sofort) mitspielt.

        Aber... wenn man sich geirrt hat, wenn die eigenen Annahmen nicht eintreffen und/oder sich die Rahmenbedingungen deutlich zum Schlechteren gedreht haben, dann wäre es dumm und teuer, an der Aktie festzuhalten. Das ist nichts Persönliches, wir alle machen ständig Fehler und liegen mal falsch. Wir sollten das dann akzeptieren und die Konsequenzen ziehen - bei Aktien heißt das, sie zu verkaufen, ob sie nun im Plus liegen oder im Minus, egal. Und dann sollten wir herausfinden, weshalb wir falsch lagen. Und wenn es ein Fehler war, dann aus diesem lernen und ihn möglichst nicht wiederholen.

        Aktien einfach im Depot vor sich hingammeln lassen, weil die sich ja vielleicht doch noch mal irgendwann auf wundersame Weise erholen könnten, ist nie eine gute Idee. Ich hab da jahrelang ein paar Depotleichen aus der Neuer Markt-Zeit mit durchgeschleppt, das war dumm. Ich hätte sie lieber verkaufen sollen, als es noch ein paar Euro dafür gab, und das Geld in Aktien mit Potenzial stecken sollen. Das wäre auf jeden Fall besser gewesen.

        Wenn man falsch liegt, muss man den Fehler korrigieren. Tut man das nicht, macht man gleich den nächsten Fehler.

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